Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin
Newsletter vom 11.10.2018

Schreiben mit allen Sinnen: Wie riecht der Donnerstag?

Liebe Sprachfreundin, lieber Sprachfreund,

auch wenn es in der letzten Woche noch einmal sommerlich warm geworden ist, morgens und abends riecht es schon nach Herbst: nach Laub und Herbstfeuer und Nebel.

Unser Riechen – im 4. Teil der Schreiben-mit-allen-Sinnen-Wochentage – ist schnell: Die Nase sorgt oft schon für den ersten Eindruck und entsprechende Reaktionen, wenn unsere anderen Sinne noch lange nicht so weit sind. Und das Riechen ist vielseitig. Menschen können über 10.000 verschiedene Duftnoten wahrnehmen.

Das heißt auch: Mit dem Schreiben zu Gerüchen lässt sich ein ganzes “Riech-Feuerwerk” anstiften in den Köpfen von Lesenden.

Also diesmal – 3 Impulse fürs Schreiben der Nase nach:

1) Dein Lieblingsgeruch

Orangenhain im Frühling, ein Mensch, den du besonders gern riechen magst, nasser Hund (ja, ich mag das wirklich), … Liste doch mal deine Lieblingsgerüche auf – und schreibe  zu einigen deiner Favoriten.

2) Wie riecht deine Kindheit?

Denke zum Beispiel einmal an das Haus, in dem deine Großeltern gelebt haben … Kommt dir da schon ein vertrauter Geruch in die Nase? Oder wie wäre es mit Baggersee, Turnhalle oder Weihnachten?

Ganz gleich, welchen Geruch du als den deiner Kindheit aussuchst, schreibe dazu, was ihn für dich so besonders macht.

3) Lavendel an der Tankstelle und andere Krautgeschichten

Ich sage nur Basilikum, Salbei, Lavendel, Rosmarin, … und schon bist du im Dufttaumel. Kräuter und ihr Duft lösen ganz bestimmte und intensive Assoziationen bei uns aus. Was oft auch mit Orten verbunden ist, die besonders typisch für diese Kräuter sind. Mit diesem Schreibimpuls schaffst du ganz neue Verbindungen und bringst vertraute Kräuter an neue Orte.

Notiere zunächst 5-10 Kräuter, deren Geruch dir gut vertraut ist. Notiere dann 5-10 ganz alltägliche Orte (durchaus auch solche, an denen mit Kräutern nicht unbedingt zu rechnen ist).

Anschließend schnipselst du Orte und Kräuter auseinander und lost verdeckt – je ein Kraut darf zu einem Ort. So kann der Lavendel an der Tankstelle landen und das Basilikum im Postamt. Und schon könnte eine Geschichten-Idee geboren sein.

Schon Appetit bekommen bei so viel Kräutern? Gut so – im November folgt das Schreiben mit dem Geschmackssinn.

Bis dahin, es grüßt herzlich

Sigrid

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