Liebe Schreibfreudige,
am 30. September ist wieder Berlin-Marathon. Ich persönlich stromere ja lieber mit meinem Hund durch den Wald.
Beides ist allerdings fein fürs Schreiben – fürs Abschalten, den Gedanken Freiraum verschaffen, neue Wege und Verbindungen finden, Konzentration aufbauen und sich körperlich stärken. Diese Erfahrung teilen auch viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller.
Eine kleine Auswahl davon:
1. Den Kopf klären
Virginia Woolf nutzte ihre Spaziergänge durch Sussex – mit Hund! – zum Klären der Gedanken, damit Bilder kommen können. “Manchmal bin ich Stunden gegangen und habe Geschichten erfunden, während ich dabei die Umwelt in mich aufnahm.”
2. Je öfter, desto besser
Für Natalie Goldberg ist Schreiben wie Laufen: „Je öfter Sie es tun, um so besser werden Sie. … Wenn Sie regelmäßig laufen, trainieren Sie Ihren Geist darauf, den inneren Widerstand zu knacken. Sie tun es einfach.“
3. Schreiben als köperliche Arbeit
Auch der japanische Schriftsteller Haruki Murakami holt sich Inspiration und Durchhaltevermögen aus dem Lauftraining. “Um einen Roman zu schreiben, muss ich viel körperlich Kraft, Zeit und Geschick aufwenden. Für jedes Werk, das ich schreibe, muss ich ein neues tiefes Loch graben. Doch da ich dieses Leben inzwischen viele Jahre führe, bin ich technisch und körperlich sehr gewandt darin geworden, ein Loch in den harten Stein zu graben und Wasseradern zu entdecken.“
4. Den Faden laufen lassen
Joyce Carol Oates bearbeitet ihre Texte während des Laufens im Kopf und entwirft neue Szenen. In Ihrem Essay „Beim Laufen und Schreiben“ schwärmt sie: “Laufen! Ich kenne nichts, das den Geist mehr beflügelt” und: “… beim Laufen scheint der Geist den Körper zu durchdringen …”
Wie ist es bei dir? Kommen dir beim Joggen oder Spazierengehen auch die besten Ideen oder lassen ganze Geschichten vor dem inneren Auge ablaufen? Brauchst du das Laufen vor dem Schreiben oder ist es eher etwas zum Abschalten und Träumen? Oder kommt das Laufen sogar ein bisschen zu kurz und du würden gerne wieder mehr?
Dann nichts wie los …
Herzliche Grüße
Sigrid