Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin
Newsletter vom 05.12.2011

Gesellschaftsspiele rund ums Wort

Liebe Sprach- und Spielfreudige,

Winterzeit ist Spielezeit. Da gibt es die Spiele, die sich einfach mit Papier und Stift spielen lassen, wie das gute alte Stadt-Land-Fluss (oder auch Film-Buch-Lied). 

Andere Spiele eignen sich auch als Geschenk, darum geht’s in dieser Ausgabe von Sprachlust.

Einige Empfehlungen für “Wort-Spiele”:

1. Nobody is perfect.
Eines meiner Lieblingsspiele – es trainiert das Fabuliervermögen. Zu einem in der Runde unbekannten – aber tatsächlich existenten Wort – werden möglichst glaubwürdige Erklärungen erfunden. Punkte bekommt a) wer auf die richtige Lösung tippt (die der Spielleiter aufgeschrieben hat) und b) auf wessen erfundener Lösung andere getippt haben. Lässt sich mit dem Fremdwörterduden spielen oder – mit mehr Varianten – als Gesellschaftsspiel, auch in einer Kompaktversion erhältlich.

2. Scrabble – als Brett oder Kartenspiel
Scrabble habe ich in den letzten Jahren selten gespielt, aber wenn, immer mit viel Vergnügen. Neu für mich ist das Scrabble-Kartenspiel, bei dem jeder eine bestimmte Anzahl von Buchstaben-Karten „auf der Hand hat“. Wenn dann z.B. „Wort mit 4 Buchstaben“ gefordert ist, legt jede/r so schnell wie möglich aus seinen / ihren Buchstaben ein entsprechendes Wort auf den Tisch.

3. Wortissimo
Das Gegenteil von Scrabble – hier geht’s ums Auseinandernehmen von Wörtern. Welche Einzelwörter (ab 3 Buchstaben) stecken z.B. in „Wunderkerzenhersteller“? Das fängt bei „wund“ an und hört bei „erstelle“ noch lange nicht auf. Dabei lerne ich von den Auflösungskarten auch immer wieder für mich neue Wörter, wie z.B. „Steller“ (Position beim Basketball). Wer innerhalb der Sanduhrzeit am meisten Einzelwörter findet, gewinnt.

4. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – als Brett- oder Kartenspiel
Zu den Büchern der „Vortragsreisenden“ wie Bastian Sick & Co. gibt’s auch Spiele. Bei „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ sind es in Kategorien wie „Wortherkunft“, „Satzbau“ oder „Redewendungen“ z.B. Fragen wie „Wo betont man das Wort ´buchhalterisch´?“ oder „Woher stammt das Wort ´Hurrikan´?“, bei denen sich mit der Wahl für die richtige von drei Antworten Punkte sammeln lassen.  Interessant für mich dabei: 1. Es gibt oft mehrere „Richtig“ und 2. ist der Genitiv nicht immer „richtiger“ als der Dativ. Übrigens: „buchhalterisch“ wird auf der ersten Silbe betont und das Wort Hurrikan stammt aus der Indianersprache Taíno und wanderte über das spanische „huracán“ und das englische „hurricane“ zu uns ein.

Kein Spiel, aber auch ein schönes Geschenk für Wort- und Schreiblustige ist die neue Reihe „Kreatives Schreiben“ aus dem Dudenverlag, herausgegeben von Hanns-Josef Ortheil.

Ob mit oder ohne Wortspiele – ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest, lass es dir gut gehen und komm so wie du es dir wünschst, ins neue Jahr 2012.

Sigrid

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