Hallo Sprachfreudige,
das Thema für den Text steht? Dann geht es jetzt darum, Ideen, Assoziationen, Worte dazu zu finden bzw. sich bewusst zu machen.
Neben dem Clustering setze ich in meinen Werkstätten dafür eine weitere Methode ein, die für viele noch leichter zugänglich ist: das ABC-Darium. Zum Strukturieren bietet es sich nicht so an, aber sehr gut fürs Aufspüren unseres Wort-Schatzes zu einem Thema.
Es funktioniert ganz einfach: Schreibe auf ein Blatt Papier auf der linken Seite das ABC herunter, von A bis Z. Oder tippe es in den Computer ein. Anschließend notierst du zu jedem Buchstaben die Begriffe, die dir dazu einfallen. Naturgemäß sind es bei den meisten Themen eher weniger Begriffe, die mit “Q”, “X” oder “Y” anfangen. Dafür fällt einem zu Buchstaben wie “A”, “B” oder “P” oft eher mehr ein. Wenn dir zu einem Buchstaben mehreres einfällt, notiere ruhig alle Begriffe. Schließlich geht es hier darum, den Wort-Schatz vor sich auszubreiten, damit du beim Schreiben daraus schöpfen kannst.
Wer im Duo schreibt oder mit dieser Methode in einer Schreibwerkstatt arbeiten möchte, hat sogar noch ein paar mehr Möglichkeiten.
Im Schreibduo oder in der Werkstatt – Varianten fürs ABC-Darium:
a) Eins für alle: gemeinsam Ideen finden.
Wenn du zu mehreren schreibst, kann natürlich jede/r ein ABC-Darium zum jeweiligen Thema für sich anlegen. Oder aber: ein gemeinsames. Dann geht das Blatt in der Runde herum und wird von allen aufgefüllt. Auch möglich: Das Alphabet auf einen großen Papierbogen zu schreiben und die gemeinsamen Ideen an der Wand oder auf dem Boden zu sammeln – mit dicken Stiften!
b) Das habe ich auch! Gemeinsame Themen finden.
Eine weitere Variante zu zweit oder in der Gruppe: Jede/r erstellt zwar ein eigenes ABC-Darium, aber anschließend geht es darum, gemeinsame Themen zu entdecken. Zum Beispiel, indem nacheinander alle Listen vorgelesen und Mehrfachnennungen vermerkt werden.
Wichtig: Es sollte vorher klar sein, wenn mit den Begriffen des ABC-Dariums in der Gruppe weitergearbeitet werden soll. Manch eine/r möchte das gern wissen, bevor es ans Aufschreiben der eigenen Wörter geht.
c) Das finde ich spannend! Der Nachbar wählt aus.
Bei dieser Variante schreibt jeder/r eine eigene Liste, aber dann tauschst du dein Blatt mit einem Partner/einer Partnerin. Und der/die andere kreuzt 3, 5 oder 7 Begriffe an, die er oder sie besonders interessant findet. Der anschließende Schreib-Job: Du verfässt einen Text , der alle oder einen Teil der Begriffe beinhaltet. Diese “Auftragsarbeit” hat den Vorteil, dass wir auch über Verbindungen schreiben, die wir von allein nicht gezogen hätten.
Auch in meinen Schreibwerkstätten zum biografischen Schreiben setze ich die Methode ein. Zum Beispiel, um im ersten Schritt auszuloten, was – und wer – uns denn alles zu unserer Kindheit und Jugend einfällt. Einige erste Termine für das Jahr 2018 stehen schon. Die BIOgrafieGESCHICHTEN-Werkstätten gibt es nun auch in Caputh, mit den Themen “Bei den Großmüttern” am 10. Februar und “Begegnungen mit Menschen” am 18. April 2018.
Herzliche Grüße sendet
Sigrid