Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin
Newsletter vom 18.05.2012

Clustering und Mind-Mapping

Liebe Schreibfreundin, lieber Schreibfreund,

wer ein Buch oder auch einfach einen längeren Text schreibt, braucht oft einen langen Atem. Sowohl bei der Ideenfindung als auch beim Gliedern und Strukturieren können Verfahren wie Mind-Mapping – also Denklandkarten – oder Clustering – also Ideen-Netze – weiterhelfen. 

Beiden Methoden gemeinsam: Es sind assoziative, nicht lineare visualisierende Verfahren, bei denen du von einem Stichwort in der Mitte eines Blattes oder Bildschirms ausgehend Stichworte drum herum abbildest.

Ein paar Vorschläge für den Einsatz:

1. Überblick und Sammlung – die Denklandkarte  
Eine Mind-Map bietet sich z.B. an, wenn du dir zu einem Thema ein Bild davon machen willst, was du schon alles weißt und welche Zusammenhänge es gibt.

Schreibe das  Thema – die Überschrift – ins Zentrum deines Blattes. Mit den Gedanken, die dir dazu einfallen, beschriftest du die „Zweige“ und „Äste“, die von dem Kernbegriff abgehen.

Nachdem die Ideen abgebildet sind, kannst du sie farblich markieren, ihnen eine bestimmte Reihenfolge zuweisen oder sie über Querverbindungen miteinander verknüpfen.


2. Auswerten und Lernen – für Bücher und Fachartikel
Mind-Mapping eignet sich auch gut zum Gliedern von bestehendem Material, z.B. wenn du aus einem Fachbuch das für Sie Wichtige herausziehen willst. Die Überschriften aus dem Inhaltsverzeichnis bilden dann die Äste der Denklandkarte, auf den Zweigen notierst du das, was für dich in dem jeweiligen Kapitel wichtig ist. Den Begriff Mind-Map geprägt hat Tony Buzan. Mehr Informationen dazu findest du unter anderem in „Das Mind-Map-Buch – die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potenzials”.

3. Ideen finden – Clustering
Du willst etwas Neues entwickeln, die Ideen sprudeln lassen? Dann bietet sich Clustering an. Schreibe in die Mitte eines Blattes ein Kernwort, um das es gehen soll und umkreise es. Die Wörter, die dir dazu einfallen, schreibst du um das Kernwort herum, umkreist es ebenfalls und verbindest es mit dem Kernwort. Auch von den neuen Worten ausgehend lässt du dich zu weiteren neuen Worten inspirieren. So entstehen Ideen-Ketten und -Netze.

4. Kreative Spannung erzeugen – das Doppel-Cluster
Spannung entsteht in einer Geschichte oder einem anderen Text oft durch Gegensätze und Widersprüche. Ideen dafür lassen sich mit dem „Doppelcluster“ entwickeln. Dabei schreibst du zwei Zentralworte in die Mitte Ihres Papiers, z.B. „kalt / Glut“ oder „eilig / langsam“, umkreist sie beide zusammen und bildest zu beiden Worten Assoziationen.

„Impuls und Gegenimpuls“ nennt Gabriele L. Rico die Arbeit mit dem Doppelcluster. Mehr zum Hintergrund von Clustering und den Einsatzmöglichkeiten lässt sich in ihrem Buch „Garantiert schreiben lernen“ nachlesen.

Herzliche Grüße

Sigrid

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