Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin
Newsletter vom 09.09.2013

3 Werkzeuge zur Textüberarbeitung

Liebe Schreibfreundin, lieber Sprachfreund,

der erste Entwurf steht, aber rund ist der Text noch nicht? Dann heißt es, noch einmal – oder mehrmals – drangehen und schleifen, polieren, verbessern. Geschichte oder Gedicht, Portrait oder Bericht, je nach Textform können diese Überarbeitungsschritte ganz unterschiedlich aussehen.     

3 Werkzeuge, die sehr oft passen:

1. Kürzen, straffen, rausnehmen
Das stand doch schon zwei Absätze davor? Viele Texte gewinnen durch straffen. Mark Twain hat es so formuliert: “Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Worte weglassen.” Klingt einfach, oder? Ein guter Test, um herauszuhören, was du nicht brauchst oder wo vielleicht sogar eine gedankliche Lücke gut tut: Lies dir den Text selbst laut vor.

2.
Zeigen statt behaupten

Hier stehen die behauptenden Adjektive auf dem Prüfstand. Ob „zarte Fräuleins“ oder „bezaubernde Einrichtungen“ – dein Text gewinnt dadurch, dass du in Beschreibungen „belegst“, worin sich das „Zarte“ oder das „Bezaubernde“ zeigt.        

3. Spannung aufbauen, Spannung halten  
Entweder deine Leserinnen und Leser sind von deiner Sprache so angetan, dass sie deshalb weiterlesen und / oder weil sie wissen wollen, wie es weitergeht. Ein spannender Text wirft – immer wieder neue – Fragen auf beim Leser, die du Schritt für Schritt beantwortest. Sorge immer wieder für Überraschung in deinen Texten und teste, ob du durch einen anderen Aufbau der Abschnitte vielleicht noch mehr Spannung erzeugen könntest.    

Stil, Ton, Figuren, Schauplätze, Perspektiven, Plot – Texte lassen sich noch in vielen weiteren Punkten verbessern. Findest du das bei fremden Texten auch einfacher? Kaum haben wir den Text von jemand anders vor uns, schon fällt uns etwas auf, was sich verbessern ließe.

Warum das bei unseren eigenen Texten nicht so gut funktioniert? Weil unser “innerer Kreative” diese Punkte dann auch umsetzen müsste. Wie du den scharfen Blick deines inneren Kritikers nutzt, ohne dass dein Kreativer in Stress kommt, kannst du übrigens in der nächsten Schreibwerkstatt am 21. September in Caputh ausprobieren. An literarischen oder Sachtexten – ganz wie du möchtest.

Herzliche Grüße

Sigrid

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