Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin

Wo die Muse küsst. Lieblingsschreiborte finden.

Gelesen wird überall. Ob in der Badewanne, im Bett, auf der Hängematte oder am Strand. Und wie ist das beim Schreiben? Lässt es sich auch an mehr Orten schreiben, als wir es bisher tun? Cafés oder Museen (oder auf meinem Bild ein Brunnen in Weimar im Sommer 2001) gehen gerade nicht, aber vielleicht gibt es auch sonst noch gute Schreiborte, die du bisher noch nicht ausprobiert hast. Lass uns einfach etwas forschen:

Was ist dir beim Schreiben wichtig?

Konzentration oder Kontemplation, Inspiration oder Expression, Isolation oder Verbindung – all das sind Faktoren, von denen jede und jeder beim Schreiben etwas anderes zu brauchen scheint. Wie ist es bei dir? Brauchst du eher Ruhe oder bringt gerade ein Geräuschpegel im Außen dich zu dir und deinen Gedanken? Also eher einsame Höhle oder trubeliges Kaffeehaus? Schätzt du einen komplett leeren Schreibtisch oder gibt es Gegenstände, die dich dort inspirieren? Brauchst du einen Kaffee oder Tee zum Schreiben und etwas zum Knabbern oder lenkt dich das eher ab?

Schreibimpuls: Schreibe über deinen
 perfekten Schreibort. Was macht ihn aus,
was fühlst, siehst, schmeckt, riechst,
hörst du dort?

Schau noch einmal durch, was du über deinen Schreibort herausgefunden hast: Wo könnten diese Bedingungen sich auch noch wiederfinden? Wenn es dir zum Beispiel wichtig ist, einen Blick in die Weite zu haben: Wo überall ginge das in deiner Wohnung oder auf dem Balkon? Oder wenn du gern die Füße hochlegst beim Schreiben, wo ist das überall möglich?

Der beste Schreibort kann je nach Schreibanlass unterschiedlich sein. Zum Beispiel, wenn du beruflich lieber am Schreibtisch und privat am Küchentisch schreibst. Oder Tagebuch am liebsten im Bett und an einer Kurzgeschichte auf dem Sofa. Oder den ersten 5-Minuten-Entwurf auf der Parkbank und den weiteren Text zu Hause. So kannst du natürlich auch mehrere liebste Schreiborte haben – je nach Anlass.

An deinem Lieblingsschreibort schreiben.

Im Wald oder am Wasser, am Küchentisch oder im Büro, auf dem Balkon oder im Auto. Egal, ob du jetzt real an deinen Lieblingsschreibort kannst oder nicht: In der Imagination ist es immer möglich. Wieso nicht also gleich auch einmal dort schreiben?

Schreibimpuls: Versetze dich gedanklich an einen
Lieblingsschreibort und lasse dort einen Text
entstehen, z.B. ein Gedicht oder eine
Geschichte oder mache einfach ein Freewriting.

Wie schreibt es sich an deinem Lieblingsschreibort? Ob du gerade in der Realität dort sein kannst oder ihn neu erschaffen hast, ich wünsche dir, dass du ihn immer wieder aufzusuchen kannst, um zu schreiben.

Mehr lesen und ansehen: Wo sie schreiben, zeigen Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Karen Köhler, J. Courtney Sullivan und Michael Ondaatje übrigens auch auf dieser Seite des Hanser Verlages: https://www.hanser-literaturverlage.de/themen/autorenschreibtische

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