Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin

Herausforderungen im Kalender? Schreiben hilft.

Eine Situation, vor der mir etwas mulmig ist. Das kann daran liegen, dass dort zu viel Unbekanntes oder Unvertrautes auf mich wartet. Ich verbringe einiges an Zeit damit, mir Sorgen zu machen.  Trotzdem bleibt mein Gedankenstrudel im Ungefähren. Keine Ahnung, ob meine Sorgen überhaupt berechtigt sind.

Dann das Aufraffen: Ich sollte dazu schreiben. Also springe ich gedanklich in die Situation hinein und „be‑schreibe“, was ich dort wohl erleben werde. So genau wie möglich. Um Klarheit darüber zu gewinnen, was es eigentlich ist, das mir Unbehagen bereitet. Oder ob es es überhaupt berechtigt ist. Und um mich mit der Situation vertrauter zu machen.

Inklusive Gefühl – die Situation beschreiben

Diese Situationsbeschreibung lässt sich in der Ich-Perspektive anlegen oder auch in der 3. Person. Ich habe bessere Erfahrungen mit der Ich-Form gemacht, weil sie näher dran ist. Aber die Wahl der Perspektive kann beim Schreiben ohnehin einen großen Unterschied machen. Das lässt sich also auch mal so und mal so ausprobieren.

Am wichtigsten: Geh nicht nur auf die einzelne Schritte ein, die du in der Situation unternimmst. Sondern schreibe auch auf, was du dabei für ein Gefühl bekommst. Womit es dir gut geht und womit nicht.  Denn genau darum geht es: Aufzuspüren, ob die eigenen Sorgen eigentlich eine Entsprechung in der Realität haben.  Und mit welchen Punkten wir uns noch eingehender beschäftigen sollten, um uns gut auf die Situation vorzubereiten.

Schreibtipp „In Sorge?”:
Schreibe über das,
wovor dir mulmig
ist. Schritt für Schritt.

WOOP – Imagination mit Hindernissen

Sich eine Situation so positiv wie möglich vorstellen und dann wird sie auch so? Positives Denken allein reicht nicht, um die eigenen Ziele zu erreichen, so zumindest die Erkenntnisse der Psychologieprofessorin Gabriele Oettingen. Deshalb hat sie das WOOP-Verfahren entwickelt, das ins Visualisieren von Wünschen auch die Hindernisse aufnimmt, die einem dabei begegnen können.

Lesetipp:
Die Psychologie des Gelingens,
Gabriele Oettingen

WOOP steht für Wish, Outcome, Obstacle, Plan. Also

  1. Wunsch
  2. Ergebnis
  3. Hindernis
  4. Plan

Der Schreibansatz lässt sich sehr gut damit kombinieren. Du versetzt dich also nicht nur in die Situation hinein und beschreibst, was du erlebst. Sondern du gehst ganz konkret auf eine Schwierigkeit ein, mit der du rechnest. Und schreibst dazu, wie dein Plan zur Lösung der Schwierigkeit ist.

Wenn du das schon wüsstest, bräuchtest du ja gar nicht zu schreiben? Du wirst dich wundern. Gerade während des Schreibens  tun sich oft Lösungswege auf. Entweder ganz neue oder solche, denen wir bisher zu wenig Augenmerk geschenkt haben.

Mehr zu Gabriele Oettingen und der WOOP-Methode lässt sich im ZEIT-Interview lesen: http://www.zeit.de/2014/50/wuensche-traeume-hoffnung-psychologie

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