Sigrid Varduhn
Autorin | Schreibcoach | Erzählerin
Buch

Ein Buch als Coach: “Soloing” von Harriet Rubin

Wer den Namen der Autorin liest, dem fällt vielleicht als erstes „Der Macciavelli für Frauen“ ein, ihr bekannteres Buch. Bei mir steht allerdings seit 15 Jahren „Soloing“ im Bücherregal. Hier schreibt Harriet Rubin über Selbstständigkeit und wie es ist, sich der Welt statt unter dem Dach eines großen Unternehmens mit dem eigenen Namen zu zeigen. Harriet Rubin hat diesen Wechsel auch selbst erlebt. Sie war als Lektorin und Herausgeberin eines großen Verlages tätig, bevor sie sich fürs Soloing entschied.

Immer wieder im Laufe meiner Selbstständigkeit habe ich zu diesem Buch gegriffen und neue Stellen angestrichen. Zum Beispiel gerade auf Seite 134 „Von fünfzig Ideen trägt vielleicht eine Früchte und wird zu einem Projekt.“ Nicht so positiv, aber auch in meiner Erfahrung sehr wahr. Und erleichternd, dass das auch andere so erleben. Bei Harriet Rubin finde ich immer wieder – und sehr schnell – genau das, was mir im Augenblick wichtig ist.

Lesetipp:
Soloing von
Harriet Rubin

Chancen und Herausforderungen: Das Ich als Marke

Solo unterwegs zu sein, heißt nicht, alles allein zu machen. Harriet Rubin erzählt  von Menschen, die sie auf ihrem Weg begleitet, ihr Mut gemacht, sie unterstützt haben. Dennoch wirft einen gerade die Selbstständigkeit auf sich selbst und die eigene Verantwortung zurück. Die Marke, das sind Sie. Oder wie Rubin es schreibt: „Ihre Marke ist Ihre Essenz: wer Sie sind, wenn Sie alles wegbrennen, was überflüssig ist.“

Auch für schwierige Zeiten

Obwohl es im Hochglanz-Umschlag daherkommt: Die schwierigen Zeiten thematisiert Harriet Rubin in ihrem Buch genauso wie die glanzvollen. Wenn du dich fragst, ob du vielleicht zu mutig warst oder wie du auch mit der zehnten Ablehnung noch umgehst. Die Autorin hat auch das alles schon erlebt.

Und sie piekt einen – da, wo es Not tut. Fragt, ob ich wirklich täglich alles dafür tue, um das Beste aus meiner Selbstständigkeit zu machen.

Bücher können Welten öffnen und Freunde sein. Oder auch Coach. So wie „Soloing“. Danke, Harriet Rubin.

Mehr lesen: Harriet Rubin im SPIEGEL-Interview von 2002 nach dem Erscheinen der deutschen Ausgabe von „Soloing“: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21133596.html

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